Die Wesentlichkeitsanalyse ist der zentrale strategische Baustein für die Vorbereitung eines CSRD-konformen Berichts. In diesem Prozess identifizieren Sie die wesentlichen Themen für Ihr Unternehmen. Im Klartext: Hier wird der Berichtsumfang entschieden und damit die Frage, wie aufwendig das Projekt für Sie wird. Unsere Ziele der Wesentlichkeitsanalyse sind daher:
die Identifikation von Themen, über die wir berichten müssen und – aus unternehmensstrategischer Sicht – berichten wollen,
die mengenmäßige Eingrenzung der Themen, damit das Reporting pragmatisch händelbar bleibt und
die konkludente Herleitung dieser Eingrenzung, damit Ihr Report das Audit besteht.
Die ESRS als Leitfaden
Für den Einstieg in die Wesentlichkeitsanalyse haben wir mit dem Strategiepaket einen starken Ausgangspunkt geschaffen. Ein wirkungsvolles Tool sind die ESRS, die zur CSRD gehörenden Standards. Sie listen sektorübergreifend viele Nachhaltigkeitsthemen auf, anhand derer man sich durch die Analyse hangeln kann. Entscheidend dabei ist, die potenziell wesentlichen Themen möglichst präzise zu benennen und granular herunterzubrechen. Die ESRS helfen dabei, auch wenn Begriffe wie „Sustainability Matters“, „Topics“, „Sub-Topics“ und „Sub-sub-Topics“ erstmal Ohrensausen verursachen. Mit uns kommen Sie gut durch diesen Begriffsdschungel.
Schlüsselbegriff „Double Materiality“
Ein zentraler Schlüsselbegriff der CSRD ist die „Double Materiality“, die doppelte Wesentlichkeit. Das meint auf der einen Seite die „Impact Materiality“, das sind Themen, die die (möglichen) Auswirkungen des Unternehmens auf Mensch und Umwelt beschreiben. Das meint auf der anderen Seite die „Financial Materiality“, das sind Themen, die – vereinfacht gesagt – die (möglichen) Auswirkungen der Umwelt auf das Geschäftsmodell des Unternehmens umfassen. Alle Themen, die das eine oder das andere Kriterium erfüllen, sind potenziell wesentliche Themen. Entscheidend ist hier das Wort „oder“ – sobald ein Thema eines der beiden Kriterien erfüllt, kann es zum Berichtsthema werden.
Schlüsselbegriff „Stakeholder Engagement“
Bei der Identifikation wesentlicher Themen sollen die Stakeholderperspektiven (interne wie externe) mit einbezogen werden. In welcher Form das geschieht, ist dabei nicht vorgeschrieben. Damit dieser Prozess nicht zu aufwendig wird, empfehlen wir einen Methodenmix aus geleiteten Interviews, Desktop Recherchen sowie bereits etablierter Dialogformen (bspw. Kund:innenbefragungen). Zudem müssen nicht alle Stakeholder zu allem gehört werden.
Wie genau das Stakeholder Engagement effizient und valide realisiert werden kann, hängt von Größe und Struktur des Unternehmens ab. Die Stakeholderanalyse im Strategieteil kann dafür schon wertvolle Vorarbeit leisten.
Schlüsselbegriff „Threshold“
Ein weiterer Schlüsselbegriff ist die „Threshold“, der Schwellenwert. Die Threshold wird am Ende der Wesentlichkeitsanalyse relevant. Denn dann müssen die potenziellen Berichtsthemen bewertet werden – die tatsächlichen „Material Impacts“ beispielsweise nach Schwere, Reichweite und „Nichtwiederherstellbarkeit“, die potenziellen Impacts nach Eintrittswahrscheinlichkeit.
Die „Threshold“ ist die Schwelle zwischen den Themen, die berichtet werden und solchen, die nicht in den Report kommen. Sie entscheidet letztlich, wie umfangreich Ihr Bericht wird. Wo genau diese „Threshold“ liegt, muss das Unternehmen selbst entscheiden. Die CSRD macht dazu keine Vorgabe.
Wir gestalten Ihre Wesentlichkeitsprüfung von Beginn an so, dass Differenzierungen in den Bewertungen entstehen und Kriterien für die Festlegung der „Threshold“ aus dem Prozess schlüssig nachvollziehbar sind.