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Drei Thesen für eine erfolgreiche Krisenkommunikation

Glaubwürdigkeit in der (Krisen)Kommunikation

In der heutigen schnelllebigen und vernetzten Welt ist Krisenkommunikation ein entscheidender Faktor für das Überleben und den Erfolg von Organisationen. Ob es sich um Unternehmen, Regierungen oder Non-Profit-Organisationen handelt, die Art und Weise, wie diese Akteure in Krisenzeiten kommunizieren, kann ihre Glaubwürdigkeit entweder stärken oder untergraben. In diesem Kontext spielen Authentizität, die äußere Wahrnehmung und die Bereitstellung klarer und transparenter Informationen eine zentrale Rolle. Dieser Text erörtert drei operationale Thesen, die für eine erfolgreiche und glaubwürdige Krisenkommunikation unerlässlich sind.

These 1: Authentizität – Nur wer sich selbst in die Augen schauen kann, kann wirklich glaubhaft in der Krise kommunizieren

Der Grundstein für glaubwürdige Krisenkommunikation wird durch die Authentizität der kommunizierenden Partei gelegt. In Krisenzeiten suchen Menschen nach Führungspersonen und Organisationen, denen sie vertrauen können. Dieses Vertrauen basiert auf der Wahrnehmung, dass die Krisenkommunikatoren selbst von dem überzeugt sind, was sie sagen, und dass ihre Handlungen mit ihren Worten übereinstimmen. Authentizität erfordert daher eine tiefe Selbstreflexion und die Fähigkeit, "sich selbst in die Augen schauen zu können". Nur so kann eine Organisation oder eine Führungskraft sicherstellen, dass ihre Botschaften nicht nur Lippenbekenntnisse sind, sondern auf festen Überzeugungen und realen Handlungsplänen basieren.

In praktischer Hinsicht bedeutet dies, dass vor der Krisenkommunikation nach außen intern Klarheit herrschen muss. Krisenkommunikationsteams müssen sicherstellen, dass ihre Botschaften konsistent sind und dass die internen Werte und die Mission der Organisation in jeder Nachricht widergespiegelt werden. Diese Konsistenz und Authentizität bilden die Basis für glaubwürdige Kommunikation in Krisenszenarien, da sie den Stakeholdern und Zielgruppen vermitteln, dass die Organisation ihre Krise ernst nimmt und entschlossen ist, sie zu bewältigen.

These 2: Öffentliche Wahrnehmung – Die äußere Wahrnehmung bestimmt die Glaubwürdigkeit der Krisenkommunikation

Die Glaubwürdigkeit einer Organisation in Krisenzeiten hängt nicht nur von ihrer internen Haltung ab, sondern auch davon, wie ihre Kommunikation von der Außenwelt wahrgenommen wird. Die öffentliche Wahrnehmung wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter frühere Handlungen der Organisation, die Medienberichterstattung und die Meinungen von Influencern und Meinungsführern. In diesem Sinne ist es entscheidend, dass Organisationen nicht nur auf ihre eigenen Botschaften achten, sondern auch darauf, wie diese Botschaften von ihrem Publikum aufgenommen und interpretiert werden.

Um die äußere Wahrnehmung positiv zu beeinflussen, müssen Organisationen proaktiv in der Krise kommunizieren und dabei die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer verschiedenen Stakeholder berücksichtigen. Dies kann bedeuten, verschiedene Kommunikationskanäle zu nutzen, um verschiedene Zielgruppen zu erreichen, und sicherzustellen, dass die Krisenkommunikation zeitnah und relevant ist. Darüber hinaus ist es wichtig, offen für Feedback zu sein und dieses in zukünftige Krisenkommunikationsstrategien einzubeziehen. Indem Organisationen zeigen, dass sie die Sorgen und Fragen ihrer Stakeholder und Zielgruppen ernst nehmen, können sie ihre Glaubwürdigkeit und das Vertrauen in ihre Botschaften stärken.

These 3: Transparenz und Klarheit – Sie sind der Schlüssel zur glaubwürdigen Kommunikation in der Krise

Im Kern jeder erfolgreichen Krisenkommunikation liegt die Transparenz. Stakeholder erwarten, dass Organisationen offen und ehrlich über die Natur der Krise, die ergriffenen Maßnahmen und die erwarteten Ergebnisse kommunizieren. Versuche, Informationen zu verbergen oder die Situation zu beschönigen, können schnell zu einem Vertrauensverlust führen und die Krise verschärfen. Transparenz erfordert Mut, da sie oft bedeutet, Schwächen oder Fehler einzugestehen. Doch gerade diese Offenheit kann das Vertrauen in die Organisation stärken, da sie zeigt, dass sie verantwortungsvoll und proaktiv mit der Situation umgeht.

Klarheit ist ebenso wichtig. In Krisenzeiten können komplexe oder verwirrende Botschaften leicht missverstanden werden, was zu Angst und Unsicherheit führt. Organisationen müssen daher sicherstellen, dass ihre Krisenkommunikation klar, präzise und leicht verständlich ist. Dies beinhaltet die Vermeidung von Fachjargon, die klare Darstellung von Fakten und die Bereitstellung konkreter Schritte, die unternommen werden, um die Krise zu bewältigen.

And that’s the bottom line

Erfolgreiche und glaubwürdige Krisenkommunikation beruht auf Authentizität, der Berücksichtigung der äußeren Wahrnehmung und der Gewährleistung von Transparenz und Klarheit. Indem Organisationen sich selbst treu bleiben, aktiv auf die Bedürfnisse und Erwartungen ihres Publikums eingehen und offen sowie klar über ihre Krisenbewältigungsstrategien kommunizieren, können sie das Vertrauen ihrer Stakeholder gewinnen und erhalten.

Glaubwürdig in Krisen zu kommunizieren ist in den seltensten Fällen ein Selbstläufer. Dahinter steht eine durchdachte und zugleich individuell auf Unternehmen, Stakeholder und Krisenszenarien zugeschnittene Kommunikationsstrategie. Diese Strategie ist unverzichtbar im Werkzeugkoffer einer jeden Kommunikationsabteilung. Denn diese Prinzipien sind nicht nur in Krisenzeiten relevant, sondern bilden auch die Grundlage für eine starke und resiliente Kommunikationsstrategie in allen Phasen des Organisationslebens.

komm.passion unterstützt Unternehmensleitung und Kommunikationsabteilungen bei der Planung, Steuerung und Kontrolle glaubwürdiger (Krisen)Kommunikation im Rahmen der Krisenprävention. Individuell, pragmatisch und lösungsorientiert.